Von nun an fuer immer by CAROL MARINELLI

Von nun an fuer immer by CAROL MARINELLI

Autor:CAROL MARINELLI [Marinelli, Carol]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Julia
ISBN: 3733702646
Herausgeber: Cora Verlag
veröffentlicht: 2013-10-13T22:00:00+00:00


7. KAPITEL

Obwohl er ein Mann war, konnte man mit James sehr gut einkaufen gehen.

Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass alles, einfach alles besser aussah als die Leggins und das Rugby-Shirt, die Lorna seit gestern anhatte.

Außerdem trug sie noch einen Schal und eines von James’ Jacketts, sodass sie bereits nach wenigen Minuten im Einkaufszentrum völlig durchgeschwitzt war.

Entsprechend schnell kaufte sie ein: eine Jeans, einen hellgrauen Pullover und sehr hübsche braune Schuhe aus weichem Leder. Dazu eine kleine Reisetasche, in der sie all die Kleinigkeiten, die sich während der letzten Wochen angesammelt hatten, transportieren konnte. Schon nach knapp einer halben Stunde waren sie fertig und konnten sich entspannt in eines der Cafés setzen.

„Seit wann bist du so entscheidungsfreudig?“

„Ach, das liegt nur an dir.“

„Ich meine …“ Aber er versuchte erst gar nicht, es ihr zu erklären. Seit dem Kuss am Abend zuvor war James noch verwirrter als vorher. In seiner Gegenwart schien Lorna, die sonst immer so beherrscht und ernst war, ein ganz anderer Mensch zu werden. Aufgeschlossen, manchmal etwas frech, flirtend – und immer verführerisch. Nur bei ihm war sie so. Oder genauer gesagt: Nur bei ihm war sie so gewesen. Und da war es auch schon wieder, sein Problem. Diese gedanklichen Reisen in die Vergangenheit mussten endlich aufhören!

Sie sah heute einfach fantastisch aus. Gut, ihre Klamotten waren furchtbar, aber darum ging es ja nicht. Es waren ihr Haar, ihr Mund, ihre Augen, die Art, wie sie ihre Tasse hielt, die dafür sorgten, dass James sie wie gebannt betrachtete. Am liebsten wäre er aufgestanden und so schnell wie möglich davongelaufen. Wäre es doch bloß schon Sonntag, und sie würde endlich abreisen! Wie sollte er es nur noch weitere vierundzwanzig Stunden aushalten, dass sie so nah und gleichzeitig unerreichbar für ihn war?

Später konnte James nicht mehr genau sagen, weshalb er es getan hatte, doch plötzlich bot er ihr einen Job an.

„Du könntest bei uns arbeiten.“

„Das würde niemals gut gehen, James!“

„Wir sind doch erwachsene Menschen. Und unsere Klinik sucht händeringend einen zusätzlichen Arzt.“

„Ich weiß nicht …“

„Es wäre nur für ein paar Wochen. In zwei Monaten kommen neue Assistenzärzte in unsere Abteilung. Wir brauchen nur für diesen Übergang eine Aushilfe. Du würdest zwar nur als Assistenzärztin eingestellt, aber du könntest in dieser Zeit wertvolle Erfahrungen in einer großen, hektischen Notaufnahme sammeln. Danach stehen dir mit Sicherheit viele andere Stellen offen.“

„Ich weiß nicht, ob ich es ertragen könnte, mit dir zu arbeiten.“ Erschrocken sah sie ihn an. „Ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch!“

„Nein, natürlich nicht. Möglicherweise wäre es am Anfang etwas komisch, aber das schaffen wir schon. Wir brauchen wirklich dringend einen neuen Kollegen!“

„Wirklich?“

„Ja. Wirst du also darüber nachdenken?“

„In Ordnung. Sobald ich wieder zu Hause bin.“

„Prima. Schick mir dann einfach deine Unterlagen per E-Mail, damit ich sie an die Verwaltung weiterleiten kann.“

Er stand auf, um für sich und Lorna noch einen zweiten Kaffee zu holen. Nachdenklich sah Lorna ihm nach, betrachtete seine muskulösen Arme, mit denen er das Tablett hielt, beobachtete, wie er einen Scherz mit der jungen Frau an der Kasse machte, und wünschte sich nichts sehnlicher, als wieder in seinen Armen zu liegen.



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